Die Zukunft hat schon begonnen

Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen

Die Gesundheitswelt von morgen wird jetzt gestaltet! Künstliche Intelligenz -KI ist längst keine Spielerei mehr. Sie wird bereits in Kliniken, Arztpraxen und Pflegeheimen eingesetzt und verändert Arbeitsprozesse. Mark Peters ist KI- und Transformationsmanager bei Praxismanagement Bublitz-Peters, mit Sitz in Heidelberg. Mit ihm hat die ASG über Chancen und Herausforderungen gesprochen, die damit verbunden sind.

Neben der Vermittlung von Basiswissen, zeigte Peters, wie KI zur Effizienzsteigerung und Entlastung des Fachpersonals beitragen kann. Diskutiert wurde aber auch über den verantwortungsvollen Umgang mit sensiblen Patientendaten und ethische Aspekte beim Einsatz von KI im Gesundheitswesen. Im Interview mit der ASG fasst er seine Ausführungen zusammen: 

ASG: Herr Peters, Sie haben kürzlich bei der SPD ASG einen beeindruckenden Vortrag über Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen gehalten. Lassen Sie uns tiefer einsteigen: Wo steckt heute schon KI im Gesundheitswesen drin?

Mark Peters: KI ist bereits in vielen Bereichen des Gesundheitswesens präsent. In Arztpraxen unterstützen digitale Assistenzsysteme bei der Terminverwaltung, Befunddokumentation und Abrechnung, wodurch die Bürokratie erheblich reduziert wird. In der Medizin helfen KI-gestützte Diagnosesysteme, Muster in Röntgen- oder MRT-Aufnahmen zu erkennen, was die Diagnosesicherheit erhöht. Ein weiteres Highlight ist der Einsatz von virtueller Realität (VR) in Kombination mit KI. Schulungen für medizinisches und nicht-medizinisches Person//al können mit KI schnell, effizient und in verschiedenen Sprachen durchgeführt werden. Praxismanagement Bublitz-Peters bringt hier viele Jahre Erfahrung mit und hat bereits hervorragende Ergebnisse erzielt. Unterstützt wurden wir dabei von vielen Mitarbeitern aus der Pflege. Einen Clip dazu gibt es hier

ASG : Welche Vorteile hat das konkret für die Patienten?

Mark Peters: Der größte Vorteil ist der Zeitgewinn. Durch die Reduzierung der Bürokratie kann der Arzt mehr Zeit in die Therapie und individuelle Betreuung seiner Patienten investieren. Eine optimierte Verwaltung bedeutet, dass Ärzte und medizinische Fachangestellte (MFA) weniger administrative Aufgaben übernehmen müssen. VR und KI gestützte Schulungen verbessern zudem die Qualifikation des medizinischen Personals, was direkt die Patientensicherheit und -versorgung steigert. Sprachbarrieren werden abgebaut, und Fehler, etwa bei Medikamentendosierungen, minimiert. Die gewonnene Zeit verbessert die Qualität der Therapie – und schafft Raum für persönliche Erholung des Praxisteams.

ASG: Das klingt positiv, aber gibt es auch Gefahren?

Mark Peters: Jede technologische Entwicklung birgt Herausforderungen. KI-Systeme müssen transparent, datenschutzkonform und sicher sein. Hier setzen wir auf Standards wie den AI Act der EU und die IT-Sicherheitsrichtlinien nach §75b SGB V. Mit unserem Heidelberger Cyberschutz-Rating sowie dem Heidelberger Datenschutz- und Hygiene-Rating schaffen wir hier eine verlässliche Grundlage. Dennoch bleibt KI ein Assistenzsystem, das kontrolliert werden muss. Falsche oder unvollständige Daten können zu Fehlentscheidungen führen. Der Mensch bleibt in der Verantwortung. Wichtig ist, dass bei die KI-Integration im Gesundheitswesen erfahrende und zertifizierte KI-Manager eingesetzt werden, wie unser Beratungsunternehmen Praxismanagement Bublitz-Peters GmbH & Co.KG. Wir arbeiten mit Universitäten und Fach- Einrichtungen zusammen.

ASG: Wird KI künftig den Arzt oder MFA ersetzen?

Mark Peters: Nein, ganz klar nicht. KI wird den Arzt oder die MFA nicht ersetzen, sondern unterstützen. Sie übernimmt repetitive und zeitaufwendige Aufgaben, sodass Ärzte und Pflegekräfte mehr Raum für das Wesentliche haben: den direkten Patientenkontakt. VR-gestützte KI-Systeme sind ein gutes Beispiel: Sie bieten realitätsnahe Schulungen, die menschliche Interaktion ergänzen, nicht ersetzen. Die menschliche Empathie, Erfahrung und das Vertrauen zwischen Arzt und Patient sind unersetzlich.

ASG: Werden dadurch einige Gesundheitsberufe überflüssig?

Mark Peters: Im Gegenteil. KI schafft Entlastung, aber keine Entlassungen. Durch VR und KI werden Gesundheitsberufe sogar attraktiver. Schulungen in virtueller Realität ermöglichen es, komplexe Abläufe effizient und praxisnah zu trainieren – auch in verschiedenen Sprachen. MFAs und Pflegekräfte profitieren von besserer Qualifikation, geringerer Überlastung und einem Fokus auf ihre eigentlichen Kompetenzen. Was wir brauchen, ist eine Qualifizierungsoffensive: Fachkräfte müssen im Umgang mit KI und VR geschult werden, um diese Technologien effizient einzusetzen. Hier spielt medizinische und technische Erfahrung eine entscheidende Rolle, indem es Mitarbeitende fit für die Zukunft macht.

ASG: Was raten Sie als Experte im Umgang mit KI?

Mark Peters: Mein Rat ist: Offenheit bei gleichzeitiger Wachsamkeit. Unternehmen und Arztpraxen sollten die Chancen von KI und VR erkennen und ihre Prozesse darauf ausrichten. Schulungen in virtueller Realität sind hier ein echter Gamechanger, der in Zusammenarbeit mit Partnern und Unterstützern bereits erfolgreich umgesetzt wurde. Wichtig ist jedoch, die gesetzlichen Rahmenbedingungen wie den AI Act und den Datenschutz strikt einzuhalten. Ein ganzheitliches KI – Praxismanagement, das Technologie mit Menschlichkeit verbindet, ist der Schlüssel zum Erfolg.

ASG: Wagen wir eine Prognose. Wie wird sich KI im Gesundheitswesen in den nächsten Jahren entwickeln?

Mark Peters: KI wird sich rasant weiterentwickeln und ein fester Bestandteil der Gesundheitsversorgung werden. Besonders im Bereich der personalisierten Medizin wird sie eine große Rolle spielen – etwa durch KI-gestützte Therapieempfehlungen, die auf individuelle Patientendaten basieren. Gleichzeitig werden smarte Übersetzungs- und Verwaltungssysteme weiter optimiert, um Bürokratie abzubauen. Der Einsatz von virtueller Realität wird zunehmen: Schulungen für Ärzte und Pflegekräfte werden effizienter und praxisnäher gestaltet. Das alles schafft Raum für mehr Patientensicherheit und -zufriedenheit sowie für ein gesünderes Arbeitsumfeld. Für viele Gesundheitsberufe bedeutet das letztlich mehr Zeit für Patienten, aber auch für sich selbst, Freunde und Familie.

ASG: Herr Peters, herzlichen Dank für diese spannenden Einblicke und konkreten Empfehlungen!

Mark Peters: Ich danke Ihnen für das interessante Gespräch.

Das Gespräch führte Herbert Weisbrod-Frey