Große Vielfalt. Das geht.
Wir wünschen uns, dass traditionelle und bewährte Kulturinstitutionen ebenso Platz haben wie innovative Ideen und Projekte. Wir wünschen uns ein breit gefächertes Kulturangebot, das die bunte Vielfalt der hier Lebenden abbildet. Das geht.
Das werden wir ändern
- Förderung von Kultur und Innovation einfach gestalten und Lust auf Experimente machen. Das geht schon: Unser Kulturfonds „KulturLabHD“ lebt seit 2017. Und es geht mehr.
- Kulturförderung transparent und verlässlich machen – mit klaren Kriterien und verlässlichen Zusagen!
- Wir wollen die Clubszene beleben und ein breit gefächertes Angebot an Live-Musik schaffen, wie es zu einer Universitätsstadt gehört.
Das Kapitel unseres Kommunalwahlprogramms im Volltext:
Heidelberg zählt zu den Städten in Deutschland mit den höchsten Kulturausgaben pro Kopf. Für Theater, Museen, Musikschule, Stadtbibliothek, Festivals und freie Einrichtungen gibt Heidelberg ca. 50 Millionen Euro im Jahr aus. Traditionelles und Bewährtes sollen ebenso Platz haben wie Innovatives.
Aus diesem Grund haben wir uns von Beginn an für einen zukunftsfähigen Standort für den Karlstorbahnhof eingesetzt. Die Millionen für den Umbau der ehemaligen Stallungen auf den Campbell Barracks sind sinnvoll eingesetzt. Der Heidelberger Süden erhält ein attraktives Kulturangebot, das nun mit kurzen Wegen zu erreichen ist und der Karlstorbahnhof erhält ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten, unter anderem mit einer Openair-Fläche direkt vor der Tür.
KulturLab HD – Experimentieren erwünscht!
Niederschwellige Kulturförderung – Innovation fördern – Lust auf Experimentieren machen, das wollten wir mit unserer Idee Kulturfonds „KulturLabHD“. Seit 2017 ist unsere Idee Wirklichkeit!
120.000 € im Jahr stehen dadurch allen kreativen Heidelbergerinnen und Heidelbergern für neue und innovative Projekte zur Verfügung. Der Eigenanteil an der Finanzierung ist bewusst niedrig angesetzt, um vielen eine Chance zu geben.
Wir freuen uns, dass Kreative jetzt mit KulturLab HD eine Chance bekommen, ihre innovativen Ideen zu verwirklichen. Die SPD wird darauf achten, dass der Fonds auf Dauer in Heidelberg zur Verfügung steht.
Kulturförderung transparent und verlässlich
Die institutionelle Förderung für große Kultureinrichtungen wie zum Beispiel Karlstorbahnhof, DAI, Unterwegstheater, Ensembles wie das Klangforum oder Festivals wie das Jazzfestival wurde schon entsprechend unserer Ideen reformiert. Klare Förderkriterien und eine verlässliche Förderzusage über zwei Doppelhaushalte hinweg schaffen Transparenz und Planungssicherheit für die Institutionen. Damit geht ein lang formulierter Wunsch der Kulturschaffenden in Erfüllung.
Folgen muss jetzt noch die Reform der Projektförderung. Unser Konzept ist die Unterscheidung von dauerhafter Projektförderung und Förderung im Einzelfall. Außerdem soll die Politik künftig klare Themenfelder benennen, die Heidelberg als Kulturstadt fördern möchte. Innerhalb der jeweiligen Themenfelder können Kulturschaffende und Institutionen Förderanträge auf Basis transparenter Förderkriterien stellen. Zum Beispiel hätten dann alle Chöre in der Stadt die Möglichkeit, sich im Themenfeld Lied (Liedgut) um eine dauerhafte oder singuläre Projektförderung zu bewerben, während das Metropollink-Festival sich im Themenfeld Streetart bewerben könnte.
Clubszene (wieder-)beleben
Für eine attraktive Universitätsstadt ist es unabdingbar, dass sie über eine aktive Clubszene verfügt. Heidelberg hat hier mit dem Schließen des Schwimmbadclubs und der Nachtschicht in den letzten Jahren deutliche Einbußen hinnehmen müssen.
Heidelberg ist seit der Nachkriegszeit eine Perle der Club-Szene, insbesondere der Studierendenclubs. Die in Heidelberg stationierten US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner haben für Jazz in den 50ern und 60ern gesorgt. In den 90er Jahren hat Heidelberg „moderne“ Clubgeschichte geschrieben. Die entstandene Kulturlücke gilt es zu schließen. Neben Populärkultur muss Niveau und Subkultur seinen Platz haben und bekommen. Hierfür beginnt die Stadt aktiv mit einem Management zur Bereitstellung von temporären Locations, der Förderung von alternativen Outdoor Events nach dem Vorbild der durch Auflagen unmöglich gemachten „Herbstzeitlose“ auf dem Ebert-Platz. Explizit wird hier nicht an der Musikwirtschaft und Mainstream, sondern auch die Förderung von alternativer Clubkultur gearbeitet.
Verantwortungsvolle Kulturpolitik darf nicht tatenlos zusehen, sondern muss sich dieses Themas annehmen. Es gilt Örtlichkeiten in der Stadt zu finden, die für neue Clubs und deren Besucherinnen und Besucher attraktiv sind und die noch bestehenden Clubs, wie beispielsweise das Zieglers, zu erhalten – eine Berücksichtigung in der Kulturförderung in Form eines eigenen Themenfeldes ist erforderlich. In Bezug auf die Art der Förderung soll sich die Stadt Heidelberg an den Fördermodellen von Hamburg oder Stuttgart orientieren, die Förderung baulicher Maßnahmen wie auch eine betriebliche Förderung vorsehen. Ziel muss es sein, in absehbarer Zeit wieder ein breitgefächertes Clubangebot in der Stadt zu haben.
Zur Sicherstellung der Expertise und zur ständigen Evaluation der Arbeit beruft der Gemeinderat einen Expertenkreis aus Mitgliedern des Gemeinderates, der Kreativ- und Clubszene.
Öffentlichkeitsarbeit für alle Kultureinrichtungen ermöglichen
Die seit einiger Zeit in Heidelberg praktizierte Plakatierverordnung hat erheblich zur Verbesserung des Stadtbildes beigetragen. Allerdings leiden Kulturschaffende unter den hohen Kosten für die Kontingente beziehungsweise können keine Kontingente beziehen. Hier muss dringend nachgesteuert werden. Wir fordern daher eine Überarbeitung der Richtlinien, die zu mehr Gerechtigkeit vor allem für die kleinen Kultureinrichtungen führen soll. So muss eine mehrwöchige Plakatierung von Monatsplakaten erlaubt sein und die Großplakatierung muss auch ohne gebuchte Netzkontingente möglich sein. Als digitale Stadt muss Heidelberg einen Online-Kulturkalender etablieren, der allen Kulturschaffenden offensteht und den Bürgerinnen und Bürgern alle notwendigen Informationen bedarfsgerecht anbietet.
Vergünstigter Zugang zu Kultureinrichtungen
Wir befürworten Vergünstigungen des Zugangs zu Kultureinrichtungen wie beispielsweise ein Studierenden-Kulturticket, freier Eintritt für Kinder und Jugendliche in bestimmte Kultureinrichtungen oder auch einen wöchentlichen Kulturtag, an welchem Museen und Theater freien Eintritt anbieten. Wir wünschen uns den öffentlichen Raum als offenen Kommunikationsraum, zu dem die Kultureinrichtungen mit ihrer Arbeit einen großen Beitrag leisten.
Ein Begeisterhaus in Heidelberg
Die Idee des Begeisterhauses, die im DAI mit dem Makerspace seinen Anfang genommen hat, gilt es weiter zu entwickeln. Ziel des Makerspace und eines Begeisterhauses ist es, Bildung und Forschung an alternativen Lernorten außerhalb des üblichen schulischen Kontextes zu erfahren. Technik und Digitalität trifft auf Sozio-Kultur, kritische Medienbildung und gemeinschaftsbasierte Stadtgestaltung. Das Begeisterhaus steht allen offen, macht Wissen allen zugänglich und lässt alle Freiheit erleben.