SPD fordert: Erbbaurecht statt Bodenverkauf – PHV komplett in öffentlicher Hand behalten

Für die Sozialdemokraten ist offensichtlich: Der Verkauf von Entwicklungsflächen in der Bahnstadt sowie in der Südstadt bei Mark-Twain hat dazu geführt, dass sich junge Familien kaum noch eine familiengerechte Wohnung leisten können.

Sören Michelsburg, Stadtrat und Kreisvorsitzender der SPD merkt an: „Schwellenhaushalte können sich die dort angebotenen Wohnungen kaum leisten. Bei ca. 6000€/qm reicht es nur für eine kleinere Wohnung und 3-Zimmer sind für viele Familien nicht genug.“

Die SPD fordert daher, im PHV neue Wege zu gehen und den Boden nach Erwerb vom Bund in städtischer Hand zu behalten . Das bedeutet nicht, dass nicht auch andere Investoren Flächen entwickeln können, aber eben nur noch mit einem Erbbaurechtsvertrag.

„Durch solche Verträge werden Bodenspekulation vermieden und gleich drei Probleme gelöst:  Erstens sinken Kaufpreise für Wohnungen und größere Wohnungen werden wieder bezahlbar, zweitens hat die Stadt langfristig höhere Einnahmen als durch den einmaligen Verkauf und drittens kann die Stadt  nachhaltig die Wohnpreise in einem ganzen Stadtteil bestimmen“, ergänzt Michelsburg.

Umdenken muss man aber auch unbedingt beim Flächenverbrauch. Es darf im PHV nicht derselbe Fehler gemacht werden, wie einst in der Südstadt. In der Landeswohnraumförderung wird von 90qm bei einer 4-köpfigen Familie ausgegangen. Die aktuellen 4-Zimmerwohnungen in der Südstadt liegen aber bei 130qm und sind damit für Schwellenhaushalte nicht förderungswürdig und für viele Familien ohne Förderung unbezahlbar.

„Das Land muss Kommunen mit angespannten Wohnungsmärkten, wie in Heidelberg, endlich aktiver unterstützen“, fordert Daniel Al-Kayal, SPD-Landtagskandidat.

„Eine Landeswohnraumgesellschaft, die zusammen mit den Kommunen Flächen entwickelt und Co-Finanziert, ist ein erster wichtiger Schritt. Daher setzen wir uns als SPD Baden-Württemberg für eine solche Gesellschaft ein, damit der Staat seiner Aufgabe nachkommen kann, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und den Mietenwahnsinn zu beenden. Denn bis 2035 werden im Land ca. eine halbe Millionen Wohnungen fehlen. Hier muss dringend mehr investiert werden.“, ergänzt Al-Kayal.