Stadtblatt vom 18. September 2019
Johannah Illgner
Unser Heidelberg ist eine offene, bunte und vielfältige Stadt. Heidelberg ist Mitglied in der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus und es gibt ein kommunales Antidiskriminierungsnetzwerk. Heidelberg ist eine Stadt der Weltreligionen und des jüdischen Lebens. Wir haben vor Ort die Synagoge mit einer aktiven jüdischen Gemeinde und die Hochschule für Jüdische Studien. Darum passt es auch überhaupt nicht, dass ausgerechnet in Heidelberg am kommenden Sonntag die Jahreshauptversammlung der „Juden in der AfD“ stattfinden soll. Die AfD Heidelberg versucht, den Veranstaltungsort geheim zu halten und als nichtöffentlich zu deklarieren, aber Proteste gegen Menschenhass und für Vielfalt sind ein wichtiges Mittel der Demokratie und müssen gewährleistet werden.
Denn was ist unsere Freiheit wert, wenn die Feind*innen der Demokratie schamlos und unter scheinbar demokratischem Deckmantel daran arbeiten, ebendiese auszuhöhlen? Die AfD ist demokratiefeindlich. Die AfD positioniert sich gegen Gleichberechtigung und Frauenrechte. Die AfD hat keinen Respekt gegenüber queerem Leben und Lieben. Die AfD hetzt gegen migrantische Menschen und Geflüchtete. Die AfD verharmlost die Verbrechen des Nationalsozialismus. Hier halte ich es mit der klaren Positionierung des Zentralrats der Juden in Deutschland: „Die AfD sät Hass und spaltet die Gesellschaft. Sie hetzt gegen Menschen und greift unsere Demokratie tagtäglich an. Die AfD schreckt nicht davor zurück, Geschichte umzuschreiben.“ In unserer Weltstadt ist die AfD nicht willkommen – lasst uns das am kommenden Sonntag bei der Mahnwache gegen das Vergessen deutlich machen. Informationen zur Mahnwache am 22. September 2019 um 16 Uhr gibt es unter www.spd-heidelberg.de.