Am 4. Februar 2021 feierte die Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte den 150. Geburtstags ihres Namensgebers. Auch beinahe 100 Jahre nach seinem Tod ist viel von einem Mann geblieben, der aus einfachsten Verhältnissen kam und dessen Vermächtnis die Demokratie in unserem Land bis heute prägt.
Als siebtes von neun Kindern – von denen drei in frühen Jahren starben – wurde Ebert 1871 in Heidelberg als Sohn eines Schneiders geboren. Der handwerklichen Ausrichtung seines Vaters nacheifernd machte Ebert die Lehre zum Sattler und schloss sich 1889 der SPD und dem Sattlerverband an. Nach politischen Stationen in Bremen und Berlin wurde Ebert 1905 mit nur 34 Jahren in den SPD-Parteivorstand gewählt. Von 1913 bis 1919 führte er die Sozialdemokraten als Vorsitzender und war schließlich von 1919 bis zu seinem Tode im Jahre 1925 der erste demokratisch gewählte Reichspräsident der Weimarer Republik.
Nach dem Tode Eberts trug der damalige Parteivorstand dessen politischen Vermächtnis Rechnung und gründete am 2. März 1925 die Friedrich-Ebert-Stiftung, die fast 100 Jahre später mehrere Hundert Mitarbeiter beschäftigt und nach wie vor die finanzkräftigste aller inländischen politischen Stiftungen ist.
Auch die Heidelberger Stiftung Rechtspräsident-Friedrich-Ebert Gedenkstätte leistet, als eine von sechs durch den Bund eingerichteten überparteilichen Politikgedenkstiftungen, einen bedeuteten Beitrag, um das Erbe Eberts aufrecht zu erhalten.
„Demokratie braucht Demokraten“ – diese Zitat, das Ebert zugeschrieben wird, hat auch im Jahre 2021 nicht an Aktualität eingebüßt und vereint zahlreiche gesellschaftspolitische Probleme der Gegenwart in einem plakativen Satz. Unsere Demokratie braucht Menschen, die für sie einstehen, sich für diese engagieren und sie mit allen demokratischen Mitteln verteidigen. Nur so kann das Vermächtnis Friedrich Eberts und unsere Demokratie aufrecht erhalten werden!