Ankunftszentrum auf dem PHV. Das geht.

Niemand fordert, das Ankunftszentrum am aktuellen Standort zu belassen. Es geht immer darum, das Zentrum an die Randlage zu verlegen.

Diejenigen, die gegen einen Verbleib in der Randlage des PHV sind, geben selbst zu, dass es keinen Beleg dafür gibt, dass ein Ankunftszentrum einen funktionierenden Stadtteil unmöglich macht. Sie berufen sich auf Städteplanerinnen und Architektinnen, die davor warnen.

Wir sagen, dass Städteplanerinnen in der Lage sein sollen, mit verfügbaren Flächen ein sinnvolles Konzept zu erarbeiten. Genauso gibt es nämlich Fachleute, die ein Ankunftszentrum an Randlage für durchaus machbar halten.

Es hat weniger mit Machbarkeit als mit der Art von Vision zu tun, die man für das PHV hat. Will man einen Stadtteil für Alle oder ein Stadtteil exklusiv für einige Wenige. Wir erinnern hier an die Aussage von Prof. Braum, ein Ankunftszentrum würde „interessante Investoren abschrecken“.

Wohnungsmangel ist eines der Hauptprobleme unserer Stadt. Jetzt zu versuchen, Wohnungen gegen Ankunftszentrum auszuspielen ist ein Zeichen für mangelnde Argumente und den Unwillen, umzudenken. Erhöhung der Geschosshöhe, intelligente Mischnutzung von Gebäuden, das sind alles Möglichkeiten. Es gibt genug Beispiele in der Praxis dafür.

Es wird oft behauptet, man brauche eine kritische Masse von Menschen, die dort wohnen und arbeiten, damit der Stadtteil funktioniert. Meist wird die Zahl 10000 angegeben. Warum können Geflüchtete nicht in diese Rechnung einfließen? Auch sie würden Teile der Infrastruktur und Angebote nutzen. Auch heute schon fahren oder laufen Geflüchtete vom PHV in die Stadt, um Einkäufe zu erledigen. Das würde dann vor Ort passieren. Und warum werden die Arbeitsplätze 500, die das Ankunftszentrum bietet nicht bei den Berechnungen berücksichtigt? Das sind immerhin schon 10% der geplanten 5000 Arbeitsplätze. Geht es um andere Arbeitsplätze und andere Menschen? Bei den Berechnungen wird nicht berücksichtigt, dass Eppelheim Luftlinie wenige 100 Meter vom PHV entfernt liegt. Auch hier wird es in beide Richtungen Austausch und gegenseitige Nutzung von Angeboten geben.

Hinzu kommt, dass die BIMA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) Baugebiete im PHV beansprucht. Dort sollen Wohnungen für Bundesbeamte entstehen. Diese arbeiten auch teilweise für das BAMF. Bei einem Verbleib des Ankunftszentrums im PHV könnten sie zu Fuß zu ihrer Arbeitsstätte – ein konkreter Beitrag zur Vermeidung von Pendeln und für den Klimaschutz. Wie die BIMA-Gebäude den dynamischen Masterplan beeinflussen werden, hat die iba auch noch nicht dargelegt.

Es ist Zeit, die Vision des PHV an die Realität anzupassen. Ein Stadtteil. Ein Ort für Alle. Das geht.